SG FES - SG NARVA 31:27
Kopflos ins Verderben...
Bei sommerlichen Temperaturen und schönstem Sonnenschein machten wir uns am Sonntag mit dem Ziel des vierten Saisonsieges vor Augen auf den Weg nach Marzahn. Da uns Amor berufsbedingt nicht zum Spiel begleiten konnte, übernahm Michael Hagen an diesem Spieltag kommissarisch das Kommando. Mit von der Partie auch Salle - unser frisch-gebackener Papa. Dir und Melle noch mal Glückwunsch und alles Gute im Namen der ganzen Mannschaft. Obwohl die Vorbereitung auf das Spiel aufgrund einer aus verschiedensten Gründen nur übersichtlichen Trainingsbeteiligung in der gesamten Woche nicht optimal verlief, gingen wir gestärkt durch unsere kleine Siegesserie optimistisch in das Spiel.

Das Spiel begann recht ausgeglichen, wir konnten zunächst in Führung gehen (0:1, 1:2), bevor der Gastgeber ausglich, um dann beim 3:2 erstmals die Führung zu übernehmen. Bereits in dieser frühen Phase des Spiels deutete sich an, dass es ein nervenaufreibende Nachmittag für uns werden würde. Unsere Angriffsbemühungen in Halbzeit 1 lassen sich gerade noch als befriedigend bewerten. Wir waren zwar in der Lage 14mal einzunetzen, ansehnliche Spielzüge waren jedoch viel zu selten zu beobachten. Es fehlte die Dynamik und der Druck. Eine hohe Fehlerquote und einige verballerte Hundertprozenter taten ihr übriges dazu. Normalerweise können wir wenn es Vorne nicht läuft wenigstens auf unser Prunktstück, die Abwehr, verlassen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit entschieden wir uns jedoch dafür, einen Tag der offenen Tür einzulegen, die Gastgeber brav bis zum 6m zu geleiten und ihnen beim Torewerfen zuzugucken. Die größten Probleme bereitete uns dabei unverständlicherweise "The Flash" auf Rückraum Links, der gefühlte 20mal mit seinem unnachahmlichen Wackler an unserer Abwehr vorbei ging, egal wer ihm gegenüber stand. Aufgrund der genannten Schwächen konnte sich der Gegner in der ersten Halbzeit bereits über einen 4-Tore Vorsprung freuen. Dass wir nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gingen, ist einer 2 minütigen Überzahlsituation geschuldet, in der wir kurz mal andeuteten was möglich wäre, wenn... Ende 1. Halbzeit: 15:14

Nachdem die erste Halbzeit durchaus als verkorkst bezeichnet werden darf, mussten wir in der zweiten Halbzeit mindestens eine Schippe drauflegen, um gegen die Heimstarken FES’ler zu gewinnen. Zum Leidwesen unseres Interimscoaches konnte die Mannschaft die besprochen Maßnahmen nicht wirklich umsetzen. Neben der weiterhin viel zu pomadig agierenden Abwehr, führte nun vor allem unsere weiterhin hohe Fehlerquote dazu, dass wir bis zum 21:18 fröhlich einem Rückstand hinter rennen durften. Der Gegner nutzte sich die ihm bietenden Chancen eiskalt aus. Auf das 21:18 folgte dann die vielleicht besten 7-8 Minuten unseres Spiels, wir konnten in der Abwehr nun ein paar Bälle abfangen und über Tempogegenstöße zum Ausgleich kommen 21:21. Es keimte wieder etwas Hoffnung auf. Nachdem wir jedoch beim Stand von 23:22 eine unnötige und eine unberechtigte Zeitstrafe hinnehmen mussten, fand unser aufstrebendes Bemühen ein jähes Ende. Die FES’ler nutzten die doppelte Überzahl aus, um sich erneut mit drei Toren in Führung zu bringen (25:22,26:23). Dies war wohl der entscheidende Knackpunkt an diesem Nachmittag. In der Folge lief im Angriff kaum noch etwas zusammen, die Mannschaft kämpfte zwar aufopferungsvoll, aber verkrampfte vorne zusehends und traf viele schlechte Entscheidungen, die schließlich in technischen Fehlern oder Fehlwürfen mündeten. So war das Spiel beim 28:23 praktisch entschieden. Wir konnten zwar durch eine besser stehende 6:0-Deckung nochmal auf 28:26 verkürzen, mehr hatten wir jedoch nicht zuzusetzen.

Endstand 31:27

Fazit: Lamentieren ist zwecklos. Die Niederlage haben wir uns redlich verdient. Ein gut eingestellter und im Rahmen seiner Möglichkeiten gut spielender Gegner war an diesem Tag eine Nummer zu groß für uns. Es ist deutlich zu merken, dass sich die Mannschaft noch nicht vollends gefunden hat. Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive besteht noch deutlich Luft nach oben. Das Potential der Mannschaft ist vorhanden, nun sollte man sich jedoch darauf ausruhen. Wenn man gut und erfolgreich Handball spielen möchte, dann ist das auch mit Arbeit verbunden. Effektiv arbeiten lässt sich jedoch nur, wenn genügend Spieler zum Arbeiten in die Trainingshalle kommen.

Strafen: FES 4 NARVA 4
7m: FES 2/3 NARVA 4/7
Steffen Schmuhl
Tor:Dennis Hoffmann, Christian Salewsky
Feld:Frank Ulbrich (10/3), Michel Gira (4),Marcus Sander (4), Hassene Salem (3), Robin Klewitz (3), Hans Wilke (2), Nico Schwarz (1), Constantin Vasconi, Jeppe Kirkelund, Steffen Schmuhl