TSC Berlin - SG NARVA II 27:26
Zweite stolpert über eigene Füße...
Da war er nun - der "lang erwartete" Abend, an dem nun wirklich alles schief ging, was schief gehen konnte. Resultat war die erste Niederlage der laufenden Saison, die unnötig wie ein Kropf, aber eben doch zwangsläufig war. Denn schon in vielen Begegnungen zuvor hatten wir die Souveränität vermissen lassen, hektisch agiert, aber irgendwie doch gewonnen. Wir wussten, dass es in NEUKÖLLN, am Freitagabend und ohne Kleber schwer werden würde. Denn genau aus diesen Gegebenheiten resultiert die Heimstärke dieser Mannschaft.

Wir begannen mit der Aufstellung, die auch die vergangenen Spiele erfolgreich bestritt. Deren Wurfpech (6x Alu in den ersten zwölf Minuten) führte neben unglücklich dem Gegner zufallenden Bällen oder unangebracht offensiver Auslegung der Deckung zu einem Zwischenstand von 2:7. Wir waren eben einfach nicht im Spiel. Als sich kein Findungsprozess einstellen wollte (5:10), trumpften unsere Neuzugänge Robin Klewitz und Michael Kowalski auf und ermöglichten uns durch "einfaches" in Szene gesetzt werden nicht nur den Anschluss sondern auch die 11:10-Führung. Dieses "Momentum" konnten wir jedoch nicht nutzen, so dass wir relativ unglücklich mit dem Abpfiff der ersten Hälfte nun doch wieder einen Rückstand (13:14) kassieren mussten.

Motiviert kam man aus der Kabine, glich aus, hatte die Chance auf mehr als das erzielte 16:14 (Momentum II), war aber ob der katastrophalen Chancenverwertung nicht in der Lage, dem Unheil Einhalt zu gebieten. Dass die Entscheidungen der Schiedsrichter Wiesemüller/Wodke (NEUKÖLLNer Sportfreunde), die ein renommiertes Gespann nicht nur des Berliner Handballs darstellen, nun bei "Kleinigkeiten" vermehrt gegen uns ausfielen, trug auch einen nicht zu unterschätzenden Teil zu unserer Verunsicherung bei (21:24). Der TSC konnte trotz seiner offensichtlichen spielerischen Unterlegenheit, jetzt deutlich schwindener Kraft und Ungefährlichkeit aus dem Rückraum immer wieder Lücken in unsere Deckung reißen, hätte für sein insgesamt eher passiv zu bewertendes Verhalten aber öfter/früher bestraft werden müssen. Letztendlich verloren wir das Spiel aber durch eigene technische Fehler, "sich selbst beim Gegenstoß über den Haufen rennen", Fehlwürfe (26:26/Momentum III), mangelnde Eingespieltheit und Ungeduld.
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Fazit: Zunächst ein Kompliment an den Gegner, der das Beste aus seinen limitierten Möglichkeiten machte und uns auf dem "falschen Bein" erwischte. Dass die erste Niederlage mit dem wohl am besten besetzten Kader dieser Spielzeit hingenommen werden musste, erscheint paradox, sollte aber dazu motivieren, das nun auch in der Breite vorhandene Potenzial in gemeinschaftliches Spiel zu integrieren. Dazu bietet sich gleich am nächsten Sonntag (16 Uhr/Crystal Palace) die Gelegenheit, wenn man im HVB-Pokal den Meisterschaftsfavoriten der Verbandsliga, VfL Lichtenrade, empfängt.
T.F.
Tor:Torsten Fehling, Sven Rappold
Feld:Richard Blask (8/3), Sebastian Gustke (6), Robin Klewitz (5), Michael Kowalski (4), Christoph Wesseler (2), Torsten Jahr (1), René Scheil, Momme L. Funda, Stephan Schlotterbeck, Jens Brenner, Michael Kahnert