VfL Lichtenrade II - SG NARVA III 21:22
Knapper Sieg in Lichtenrade
Um das Fazit gleich vorwegzunehmen, es war ein äusserst knappes Spiel, doch am Ende zählt nur, dass wir gewonnen haben. Damit halten wir nach den vergangenen zwei verlorenen Partien doch noch den Anschluss an die Tabellenspitze der Stadtliga.

Doch erst einmal ein paar Worte zum Spiel: nach dem Verbandsliga Match unserer Ersten Männer traten am späten Samstag Abend auch wir die lange Reise an den südlichen Ortsrand Berlins an, mit dem Vorsatz, endlich mal wieder guten Handball zu zeigen und das Spiel zu gewinnen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir hatten zwar immer noch die jüngst schwachen Leistungen im Kopf, aber dank intensiven Gesprächen und kritischen Selbst-Analysen die Woche über, waren wir wieder deutlich positiver eingestimmt. Dennoch fehlten uns mit Robert, Thommy, Noel und Max heute gleich vier wichtige Stammspieler. Auf der anderen Seite muss unserer Leihgabe Thomas Klatt für seine sensationelle Unterstützung gedankt werden, der mit seinen 10(!) Toren wesentlich zum erfolgreichen Spielverlauf beigetragen hat.

Die erste Halbzeit war insgesamt eine sehr ausgeglichene Partie, in der man merkte, dass keine der beiden Mannschaften Fehler machen wollte. Wir gingen zunächst mehrfach mit einem Tor in Führung, dann drehten die Gastgeber das Spiel um und gingen mit zwei Treffern vor, und zur Halbzeit stand es Unentschieden 8:8. Lichtenrade versuchte zwar immer wieder aus dem Rückraum Tore zu werfen, die aber meist von unserem Keeper Tom entschärft werden konnten. Gleichzeitig stand unsere Abwehr unter der Leitung von Alex heute sehr solide und ließ dem Gegner nur wenig Raum zum Spielaufbau. Im Angriff zeigten wir zunächst ebenfalls Disziplin, die wir in jüngster Vergangenheit so schmerzlich vermissen ließen. Wir spielten ruhig von einer Seite zur anderen und warteten mit Bedacht auf die Lücken in der gegnerischen Abwehr. Zusätzlich konnten wir dank nicht immer souveränem Rückzugsverhalten des Gegners einige schnelle Tempogegenstöße laufen.

Dass wir, obwohl wir ein deutliches Signal setzten, hier die Spielbestimmende Mannschaft zu sein, zur Pause nicht in Führung lagen, blieb allein unserer schlechten Chancenverwertung geschuldet. Ketzerische Bankgespräche der Reserve stellten die Rechnung auf, dass ca. jeder dritte Angriff schön heraus gespielt ist, und von diesen dann ca. jeder dritte Ball verwertet wird. Fakt ist in jedem Fall, dass wir in diesem Spiel von 7 Siebenmetern gerade mal drei verwandeln konnten.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Lichtenrader den besseren Start und zogen mit drei Toren davon (11:8 bis 15:12). Insbesondere in dieser Phase des Spiels zeigten wir eine erschreckend schwache Trefferquote, denn Chancen (vor allem auch völlig frei vor dem Tor) hatten wir mehr als genug. Trotzdem, und obwohl auch Oschi in Halbzeit 2 gut hielt, ließen wir auf unserer Seite weiterhin zu viele Tore zu. Damit schien der erste Sieg für die noch junge Mannschaft aus Lichtenrade, die vielleicht zu Unrecht auf dem letzten Tabellenplatz steht (da gibt’s sicherlich schlechtere Mannschaften in der Stadtliga), zum Greifen nahe.

Glücklicherweise konnten wir gerade noch rechtzeitig die bereits leicht aufkeimende Panik aus unseren Köpfen verbannen und nutzten insbesondere unsere viel trainierten Überzahlsituationen, als der Gegner mit 2-Minuten bestraft wurde, um uns wieder ranzukämpfen. So dauerte es bis zur 56. Spielminute, bis wir doch nochmals mit 21:20 die Führung übernehmen konnten.
Die dann folgenden Schlussminuten wurden sehr hektisch. Wir legten nochmals ein Tor vor, und hatten damit alle Trümpfe in der Hand. Doch Lichtenrade verkürzte umgehend nochmals auf 21:22. Bei noch 50 verbleibenden Sekunden auf der Uhr, und je ein taktisches Timeout der beiden Teams, machte Coach Patric eindrücklich die Ansage, den Ball unter keinen Umständen mehr zu verlieren, und wenn wir diesen auf die Tribüne werfen müssten… So gaben wir den Ball nicht mehr aus der Hand und spielten die Zeit bis zum verdienten Sieg herunter. Es war sicherlich kein besonders gutes Spiel unserer Mannschaft, aber dafür war es überaus wichtig, dass wir endlich mal in einer Drucksituation die Nerven bewahrt haben. Insgesamt dürfen wir auch dem Gegner und den beiden Schiedsrichtern eine faire Partie attestieren.

Nach dem Spiel traf sich unsere 3. Mannschaft noch geschlossen zum Essen, um den Teamgeist weiter zu stärken. Und auch hier schallte uns das Motto des Abends „Was lange währt, wird am Ende gut“ wieder lachend entgegen, und wir bekamen trotz einer mehr als abenteuerlichen Bedienung am Ende doch noch ein paar Getränke serviert.

TD
Tor:Dreiseitel, Oschmann
Feld:Klatt (10), Kohtz (4), Pilatzek (2), Reisner (2), Schulz (2), Unger (1), Benner, Berger, Blümel, Hesse, Ubben