SG NARVA IV - Turnsport 11 II 26:24
Ungeschlagenen Titelanwärter besiegt...
Es hatte sich ja schon angedeutet: Die Liga ist seit dem Ausscheiden der Dritten in obere Regionen nicht besser geworden. Daher hätte die Vierte sicher auch gute Chancen, oben mitzuspielen, wenn, ja wenn denn wenigstens immer alle Akteure zur Verfügung stehen würden. Aber egal, man bleibt eine Mannschaft, die mit Spaß den Handball betreibt und einfach nicht die Zeit oder Lust hat, sich durch hartes Training zu quälen. Diese Freude an unserem Sport sollte am vergangenen Sonntag gegen das engagierte und bis zu diesem Zeitpunkt ungeschlagene Team von Turnsport II die Oberhand behalten.

Wieder hatten wir durch die Ausfälle von Markus Koenig, Simon Adrian, Heiko Thomas und Malte Marek sowie den grippekranken Torwart Mario Naase viele Positionen ungewohnt zu besetzen. Aber wie schon eine Woche zuvor, als man in Biesdorf etwas unglücklich verlor, da die Spielzeit tatsächlich nur 60 Minuten betrug (Aufholjagd von 12:19 auf 20:22), stellte sich die "ü40er-Fraktion" um Dietmar "Bumm" Müller, Lutz "Lutze" Hannemann und Edward "Eddy" Six in den Dienst der Mannschaft. Ein glücklicher Zufall wollte es dann auch noch, dass Patric "der Gestenreiche" Kropp zuvor mit seiner B-Jugend siegte und ebenfalls "Bock" verspürte, ein bisschen mitzuspielen. Zuversicht wollte sich dennoch nicht einstellen, da der Gegner mit voller Bank antrat und körperlich einen recht imposanten Eindruck machte. Um so verwunderter war der geneigte Betrachter, dass NARVA durchaus mithalten konnte und erst zur Pause (14:16) in Rückstand geriet.

Nicht wenige rechneten wohl damit, dass die Begegnung nun den erwarteten Verlauf nehmen würde. Aber nein! Olaf "Knorri" Knorr zeigte mal wieder sein Können und vernagelte seinen Kasten förmlich, so dass dem "hoffnungsvollen Nachwuchskeeper" anschließend sogar die Berufung in die Dritte beschieden war. Thomas "Kettenhund" Berg und Thomas "Prenzlau" Storbeck ackerten gewohnt zuverlässig wie auch Simon "Pokerface" Berger, den nichts aus der Ruhe bringen konnte. Beim 21:20 hatten sie die Führung wieder an sich gerissen. Allerdings folgte nun eine Periode von über zehn Minuten ohne Tor auf beiden Seiten, was auch am guten Schlussmann des Kontrahenten lag. Turnsport wurde sichtlich nervöser, uns schwanden die Kräfte. Der zwar offensiv eher glücklose Oli "das Tier" Patzlaff machte dann aber den Unterschied aus. Seine starke Abwehrleistung führte zu sich immer weiter steigerndem Frust auf Seiten der Weddinger, die inzwischen "Schütze, Nr. 31" (So wurde er von den Turnsportlern getauft) Müller eine Sonderbewachung zugeteilt hatten. Entschieden war das Kräftemessen aber erst, als Patric zehn Sekunden vor Schluss per Strafwurf den Endstand erzielte und eben gestenreich feiern durfte.

Fazit: Super Leistung von allen Beteiligten. Es hat wirklich Spaß gemacht, euch zuzusehen. Da ist es egal, dass kein hochklassiger Handball gespielt wurde. Ein Dank gilt auch Gregor Gottschild, der so etwas wie die gute Seele dieser Mannschaft ist und sich nie beklagt, wenn andere den Vorzug erhalten.

P.S. Die Spitznamen sind nur teilweise frei erfunden.
T.F.