TuS Hellersdorf III - SG NARVA IV 33:36
Comeback gegen TuS Hellerdorf III im Pokalspiel 2011
Der heilige Sonntag fing mit einer Hallendoppelbelegung gegen TuS Hellersdorf III an. Kurzfristig konnte noch eine Ausweichhalle nach einem großen Tohuwabohu organisiert werden. Die Aufwärmphase wurde auf eine halbe Stunde gekürzt, um den bereits verspäteten Spielanpfiff nicht noch weiter nach hinten zu verzögern. Die Ansprache und Einstimmung auf das Pokalspiel fiel sehr kurz aus: „Männer, betrachtet das als Trainingsspiel, die gegnerische Mannschaft spielt ebenfalls in der Bezirksliga in der Parallelstaffel B. Sie sind dort Tabellenführer“. Darauf ging die Mannschaft ganz entspannt auf das Spielfeld ohne jeglichen Druck.

1. Halbzeit: Der unspektakuläre Teil der Partie lag sicher in der 1. Halbzeit begraben. Der Gegner mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren war schnell und agil. Bevor unsere Abwehr stand, war TuS Hellersdorf III bereits vollzählig im Angriff positioniert. Wir lagen unentwegt mit drei bis vier Toren hinter dem Pokalgegner. Im Spiel gehalten hat uns bis dahin die starke Torwartleistung von Kai und die Siebenmeter die von unseren Strafwurf-Königen Dan und Noel geworfen wurden. Halbzeitstand 13:10.

2. Halbzeit: Das war der Startpfiff für eine unterhaltsame und Nervenkitzel reiche Restspielzeit. Der gesamte Kader war beteiligt und die Mannschaft präsentierte sich als Einheit. Es wurde motiviert, zusammen gelacht und gefiebert. Hin und wieder wurde gegen die Absprachen durch Einzelaktionen verstoßen, was aber immer wieder von dem Team aufgefangen werden konnte. Wir kämpften uns in dieser Grundstimmung an den Gegner ran. Von da an lagen wir stets mit einem Tor im Rückstand oder konnten ausgleichen. Fünf Sekunden vor Abpfiff ist das Ergebnis 25:24. Der Handballgott war uns an diesem Tag hold. Wir hatten noch einen Freiwurf der uns wieder ins Spiel bringen konnte. Die Fans beider Seiten verfolgten voller Spannung und Demut den Freiwurf, der von Christian ausgeführt wurde, während sich ein Wall, der vom Rest der „heiligen SG NARVA IV“ gebildet, den Weg für den alles entscheidenden Wurf bahnte. ABPFIFF. AUSGLEICH. Das ging so schnell, kaum wahrnehmbar für die Zuschauer und Spieler, die immer noch von dem Augenblick paralysiert das unvermeintliche Tor vor dem geistigen Augen Revue passieren ließen. Erst der Jubelausbruch der Mannschaft konnte die Lähmung des Publikums aufheben. Wir zelebrierten, jeder auf seine Weise, auf dem Spielfeld bereits unseren Sieg ohne Rücksicht darauf, dass es in die Verlängerung ging.

In der Mannschaftkabine angekommen erinnere ich mich nur schemenhaft an die Einstimmung auf die nächsten zweimal fünf Minuten. Der Tenor: „Kämpft weiter so, jetzt gewinnen wie hier“.

1. Verlängerung: TuS Hellersdorf III erzielte den ersten Treffer und übte damit immensen Druck auf uns aus. Wir konnten zum Abpfiff der ersten fünf Minuten gerade den Ausgleich erringen. In der zweiten Hälfte machten wir das erste Tor und TuS Hellersdorf III konnte gegen Abpfiff der 1. Verlängerung wieder ausgleichen. Abpfiff 30:30.

2. Verlängerung: Der Druck und die Spannung beflügelten uns in einen unheimlich beängstigenden Rausch. Nach einer Verschnaufpause gingen wir wieder aufs Parkett, um den Tanz der Gewinner aufzuführen. Die Schrittfolge war instinktiv wieder da, wie aus einem vergessenen Traum kehrten Sie wieder und ließen uns glänzen. Die Truppe an den Grenzen ihrer konditionellen Kraft spielte einen schnellen Handball, dass die sonst so fixen TuS Hellersdorf III dagegen wie in Zeitlupe agierten. Die Umstände sprachen für Uns, als der Gegner eine rote Karte erhielt und wir in Überzahl die letzte Verlängerung bestritten. In der Regel unfähig, in Überzahl zu spielen, nutzten wir die daraus resultierenden Vorteile aus und gingen unverschämt in Führung. Jetzt erwartete einen Schlagabtausch im Punktestand wie in den vorangegangen Spielminuten, aber die Abwehr wusste das zu verhindern. Voller Euphorie stürmte das Team voraus und ging mit 2 Toren entgegen aller Erwartungen in Führung. Abpfiff 31:33. Es waren noch weitere 5 Minuten zu bestreiten, die bei einem Unentschieden zur Folge des Siebenmeter.Entscheids führt. Doch mit der Erfahrung einzelner Teammitglieder haben wir den Druck und die Geschwindigkeit wie von Zauberhand aus dem Spiel genommen. Unbeeindruckt und eiskalt, eroberten wir in den letzten 5 Spielminuten den Gipfel. Endstand: 33:36.

Fazit: Ein Lob an die fairen Schiedsrichter, die den Überblick bewahrt haben, an die von weither angereisten Fans und die überirdische Einsatzbereitschaft der „heiligen SG NARVA IV“. Jeder einzelne hat seinen Beitrag geleistet und bis zum Schluss gefightet. Dieses Spiel war keineswegs durchgehend vom schönen Handball geprägt, im Gegenteil es war zweckmäßig. Diesen Anspruch können wir momentan noch gar nicht an uns stellen. Ziel ist es weiterhin vielmehr zur Einheit zusammenzuwachsen und daraus die Urkraft zu schöpfen um den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu erreichen. In diesem Sinne, WEITER SO. ALLES IST MÖGLICH!
David Link
Tor:Kai Köhler
Feld:Robert Örtel (7), Dan Seefeld (4/3), Thomas Berg (3/2), Arne Schulz (3), David Link (2), Simon Adrian (3), Markus Sommer (2), Noel Großfeld (7/2), Christian Feder (4), Bernd Eikelmann (1)