OSC-Schöneberg-Friedenau - SG NARVA 29:29
Unentschieden gegen starke Schöneberger
Nachdem die Chance auf den dritten Rang nach dem letzten Wochenende auf ein Minimum gesunken war, wollten wir auf dem Geisberg trotzdem eine ordentliche Leistung abliefern. Im Gegensatz zum Hinspiel, das OSF in Unterzahl absolvieren musste, machte sich diesmal ein stattliches Aufgebot auf der anderen Hallenhälfte warm. Hervorzuheben sicherlich der langjährige Eberswalder Oberliga-Kanonier Thomas Krakow sowie Conrad Schweichler, die den gegnerischen Rückraum deutlich aufwerteten. Wir hingegen verfügten nach vielen Absagen gerade einmal über zwei Wechselspieler, worunter vor allem unsere Defensive zu leiden hatte.

Denn vorn lief es eigentlich recht flüssig. Gut wurden Robert und Enno in Szene gesetzt, so dass die Schöneberger unseren Rückraum früh attackieren mussten. Diese Räume wurden dann von Sven oder Stephan gut genutzt. Aber defensiv klappte zunächst relativ wenig. Denn auch wir mussten gegen Krakow offensiv agieren, konnten aber zu selten wirklich stören (6 Tore in Hälfte eins). Nach ausgeglichener Anfangsphase schien sich der Gastgeber langsam lösen zu können (14:11). Doch gegen Ende der ersten Hälfte stabilisierte sich unsere Deckung und ließ nur noch zwei Gegentore in den letzten sieben Minuten zu. Der Halbzeitstand von 17:15 sorgte dennoch kaum für Euphorie.

Die nun merklich stabiliere Abwehr setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort. Schnell hatten wir ausgeglichen und waren wieder voll im Spiel, legten sogar zweimal vor (21:22, 22:23). Doch wie lange sollte das konditionell gut gehen? Zeitweilig wirkten unsere Angriffsbemühungen immer kraftloser, während uns der Schöneberger Rückraum Behrend, Schweichler, Krakow, die über zwei Drittel der Tore von OSF markierten, weiterhin enorm zu schaffen machte (27:24). Irgendwie gelang es uns dann aber doch, den Gegner zu Abschlüssen von Außen zu zwingen, die nicht mehr von Erfolg gekrönt waren. Ein paar Schnellangriffe später stand es dann 28:27, bevor ein Gegenstoß unsanft gestoppt und vom zuvor sehr großzügig (Schritte, Progression) pfeifenden Referee die erste Zeitstrafe ausgesprochen wurde. Sven verwandelte den Strafwurf sicher, OSF war nun die letzten neunzig Sekunden in Unterzahl.

Geschickt spielte der Gastgeber die Uhr bis 14 Sekunden vor dem Ende runter, als es erneut Krakow war, der mit brachialer Gewalt einnetzte. Schneller Anwurf, die rechte Seite zieht an, Schulle hat noch einen Gegenspieler vor und zwei knochenfreie Mitspieler neben sich. Im Entscheidungstraining für einen Mann seiner Spielintelligenz eine grundsätzlich lösbare Aufgabe. Aber was war das? Hüftwurf aus dem Unterarm! Ich meine, in diesen Sekundenbruchteilen die sich enorm verfinsternde Miene unseres Linksaußen wahrgenommen zu haben... Zum Glück sah er aber den Ball mit unfassbarerer Geschwindigkeit an die Lattenunterkante knallen, auftippen und dann das Netz küssen. Die restlichen 6 Sekunden waren dann Makulatur.

Fazit: In der heutigen Aufstellung hat der Gegner absolutes Spitzenformat, zumindest offensiv. Gezeigt hat sich auf unserer Seite die fehlende Abstimmung in der Abwehr unter diesen personellen Umständen. Und so gingen dann insgesamt alle Beteiligten mehr oder weniger zufrieden wieder ihrer Wege ins Wochenende. Und ganz wichtig: Kilian's zwischenzeitlich etwas schlechtere Laune hellte sich nun wieder auf, da er den finalen Torschützen draußen mit dem frisch gefallenen Schnee traktieren konnte - ebenfalls mit unnachahmlicher Vehemenz. ;-)
TF
Tor:Torsten Fehling
Feld:Sven Jurzitza (8/2), Enno Benner (7), Stephan Schlotterbeck (6), Robert Klausmeyer (3), Marko Schluze (3), Patric Kropp (1), René Scheil (1), Thomas Tischendorf