SG NARVA - KSV Ajax/ Neptun 30:35
mB verliert eigentlich schon gewonnenes Spiel
Während die A-Jugend gegen den VfL Tegel in der oberen Halle nach verhaltener erster Hälfte (14:13) schließlich doch noch souverän (35:27) ins Pokal-Halbfinale einzog, erlebte die B-Jugend eine Etage weiter unten ein Drama mit unglücklichem Ausgang.

Der Landesliga-Spitzenreiter wurde definitiv nicht unterschätzt. Allerdings lieferte unsere Vertretung trotzdem das schwächste Spiel der Saison ab. Gut, einige Spieler waren gesundheitlich nicht voll auf der Höhe, aber das erklärt die Häufung von technischen Fehlern und die katastrophale Abschlussquote absolut nicht.

Den Start verschliefen wir zwar (0:3), hatten nachfolgend die gefährlichste Option der Gäste, den Tempogegenstoß, aber weitgehend unter Kontrolle. Der Ausgleich war schnell geschafft (4:4) und nachfolgend vergrößerte sich der Abstand zwar mühsam aber stetig bis zur Pause (15:12). Unzufrieden ging man in die Kabine, denn die Spieler hatten realisiert, dass die bisher gezeigte Leistung dem eigenen Anspruch überhaupt nicht entsprach. Es konnte eigentlich nur besser werden.

Eine Leistungssteigerung brachte der zweite Abschnitt aber nicht. Vieles blieb Stückwerk, während auf der Gegenseite vor allem die Nr. 5 mit Einzelaktionen glänzen konnte und damit Ajax mehr oder weniger im Spiel hielt (20:16). Auf unserer Seite wurden trotz des wirklich mangelhaften Zusammenspiels reihenweise Hochkaräter versemmelt, so dass der Gast fünf Minuten vor dem Schlusspfiff tatsächlich auf 23:22 herankommen konnte. Wir antworteten mit der erneuten 2-Tore-Führung (25:23) zwei Minuten vor dem Ende. Der Gast verkürzte schnell wieder über die Nr. 5. Den folgenden Angriff spielten wir lange aus, aber verloren den Ball. Zehn Sekunden noch auf der Uhr. Ajax erhält eine Zeitstrafe wegen Meckerns, als die Zeit angehalten war. Der Schiedsrichter behielt HIER die Übersicht, als er uns regelgerecht nicht den Ball zusprach (später mehr). Der letzte Angriff der Köpenicker konnte erfolgreich unterbunden werden, so dass nur noch ein finaler Freiwurf von äußerer halblinker Position auszuführen war. Ich kenne keine Statistiken diesbezüglich, aber die Wahrscheinlichkeit eines Treffers dürfte unter 5 Prozent gelegen haben. Umso mehr/weniger, da der schon bekannte Linkshänder (Nr. 5) zur Ausführung antrat und somit der Winkel noch schlechter wurde. Das Spielgerät, dessen ballistische Kurve leicht vom Block erhöht wurde, landete im langen Eck. Schockzustand hier - ausgelassener Jubel dort! Verlängerung...

Leere Gesichter, die mit allem beschäftigt waren außer der Verlängerung, sollten nun motiviert werden. Es war alles drin, zumal der Kontrahent ja noch fast 2 Minuten in Unterzahl bestreiten musste. Und hier zum ersten mal Verständnis in diesem Bericht: Wer aus diesem emotionalen Tief noch ein Hoch machen kann, ist entweder ein abgezockter Typ oder bedient sich illegaler Mittel.

Die Konzentration war so schnell weg wie der Gegner nach fünf Minuten enteilt (25:29). Dann noch einmal letztes Aufbäumen in der offenen Manndeckung, die uns auf 30:32 heranbrachte, bevor nach dem 30:33 alles egal war.

Fazit: Gratulation dem Gegner, wer so viel Glück nach Spielschluss hat, darf verdient jubeln! Total verkorkstes Spiel unsererseits, das dann doch irgendwie über die 50 min. gebracht wurde. Als zu dieser Unzufriedenheit noch der Glückswurf des Gegners kam, ging über Minuten gar nichts mehr. Zum Glück muss nicht lange gegrübelt werden, denn schon am Sonntag trifft man in der Liga auf OSF.

Thema Schiedsrichter: Lieber Hans H., wir sind wirklich dankbar, dass Du immer noch für den Handball im Einsatz bist. Meine Frage vor der Begegnung, ob Du Dir dieses rasante Spiel vor allem in der höherklassigen A-/B-Jugend allein noch zutraust, war keine Geringschätzung deiner Person, soll aber hier noch einmal gestellt werden. Du warst nicht ursächlich für den Spielausgang. Aber auf beiden Seiten herrschte Einigkeit, dass zwei Zeitstrafen zu wenig waren und diverse Kreissituationen eher nach Gefühl anstatt tatsächlichem Sehen entschieden wurden. Bitte nimm diese wohlwollende Kritik an!
TF