SG NARVA - SG ASC / VfV Spandau 21:24
Übergroßer Respekt führt zu knapper Niederlage
Nach dem spielfreien Saisonauftakt, als man der Konkurrenz nur zuschauen konnte, traf die B1 gleich auf einen der Staffelfavoriten. Und das nicht von ungefähr, denn immerhin waren die Spandauer nur sehr unglücklich an der Qualifikation für die Ostsee-Spree-Liga gescheitert. Es war also klar, dass hier 100 Prozent und mehr gegeben werden musste, um eine Chance auf den Sieg zu haben.

Aber die Ehrfurcht vor den körperlich sehr starken Gästen war in den ersten Minuten deutlich spürbar. Die Verantwortlichen entschieden sich für eine offensive Deckungsvariante, da anderenfalls heftiger Beschuss aus der zweiten Reihe zu befürchten war. Dies funktionierte überhaupt nicht. Zu zaghaftes 1:1-Verhalten nutze der Gegner wiederholt aus und konnte bis zum Torkreis durchbrechen. Da vorn jegliche Auftakthandlungen nicht ausgespielt wurden, gerieten wir schnell mit 2:8 in Rückstand. Dann die Deckungsumstellung. Deutlich defensiver ausgerichtet gaben wir den Spandauer Rückraumakteuren nun mehr Raum, den diese zwar nutzten, aber entweder Fahrkarten schossen oder am gut aufgelegten Janek scheiterten. Die entstandenen Ballgewinne wurden jetzt konsequenter genutzt. Vor allem Paul, der im Rückraum zuvor gar nicht zurecht kam, blühte auf Linksaußen jetzt richtig auf. Der Rückstand schmolz zwischenzeitlich bis auf einen Treffer und blieb zur Pause (verglichen mit der Anfangsphase) in einem absolut vertretbaren Rahmen (9:12).

Durch die Aufholjagd beflügelt ging es in den zweiten Abschnitt, der ausgeglichen begann, bevor wir beim 14:17 wieder am Drücker waren. Doch eine unglückliche Aktion, bei der Daniel einen halben Zahn verlor, schien die Partie entschieden zu haben. Erst recht, als der Gast weitere zwei Treffer markieren konnte. Doch dann übernahmen endlich andere Akteure Verantwortung. Allen voran die Neuzugänge Lippi und Hoffi sowie Gabo, die nun die offensiven Akzente setzten. Auf einmal stand es 20:20 - und die Sensation war zum Greifen nah. Zwei kleine Unachtsamkeiten brachten uns allerdings wieder ins Hintertreffen. Obwohl der Anschlusstreffer relativ schnell gelang, blieb nach der ebenfalls zügigen Antwort des Gegners zu wenig Zeit, um nochmals zurückzuschlagen. Der Treffer zum Endstand fiel zwar nach dem Schlusspfiff, war aber nicht mehr von Belang.

Fazit: Starke kämpferische Leistung, die bei etwas mehr Selbstvertrauen und personellem Glück (Richard, Micha, Tobi und Daniel teilweise oder ganz nicht mehr einsetzbar) hätte gekrönt werden können. Positiv: Die Neuzugänge sind angekommen! Und sonst: Wunden lecken und auf nach Friedenau, dem derzeitigen Tabellenführer.

Statistik nicht belegt. Nach Erinnerung des Verfassers:
TF
Tor:Janek Hellwig, Justin Kluge
Feld:Adrian Sekiraca, Max Lippold (2), Max Hoffmann (4/2), Paul Rennspieß (6), Richard Rabenalt, Gabriel Hernández García (2), Hannes Klum (1), Tobias Kroggel, Michael Schäler, Daniel Hernández García (6/1)